Die Konzentration schreitet voran

Liebe Klavierenthusiastinnen und -enthusiasten,

schon in anderen Bereichen haben wir es erlebt: Es gibt eine beständige Konzentration bei wirtschaftlich agierenden Unternehmen. Was das bedeutet? Nun, gleichgültig wie viele Start-Up-Unternehmen wir haben, wie erfolgreich sie sind, irgendwann kommt ein großer Spieler des Bereichs, in dem sie tätig sind, um ihnen ein Angebot zu unterbreiten, das die Firmengründer oftmals nicht ablehnen können. Das bedeutet. Immer weniger Firmen in der Welt sind verantwortlich für die Industriebereiche aller Art. Meta, das Mutterhaus von Google, hat nach und nach alle erfolgreichen Firmen im Social-Media-Markt gekauft, so wie auch die anderen globalen Software-Unternehmen. Das Unternehmen Nestle ist nicht nur im Bereich der Lebensmittel der größte Lieferant der Welt, sondern beherrscht auch längst den Markt für Trinkwasser. Natürlich gibt es noch zahllose Markennamen, aber dahinter steckt oftmals ein Konzern, dessen Ausmaße und dessen Machteinfluss erschreckend sind.
Im Klavierbereich haben die großen Labels, die heutzutage vor allem an den Katalogen der kleineren Labels interessiert sind, in den vergangenen Jahren und bis heute einen riesigen Hunger auf diese privaten kleinen Labels und übernehmen sie. Ziel ist dabei natürlich auch der Streaming-Markt, der für die Labels ein lukratives Geschäft bedeutet. Die Großen wie Naxos, Universal oder Warner haben sich dabei in den vergangenen Jahren besonders hervorgetan. Natürlich ist dies zum Teil zu verstehen, da die Firmengründer der kleinen Labels mittlerweile ein Alter erreicht haben, in dem sie zwar noch mit Spaß und Lust arbeiten, aber die Zukunft nicht mehr in Dekaden sehen, sondern nur noch in Jahren.

Dasselbe ist schon vor etlichen Jahren bei den Notenverlagen der Fall gewesen. Auch da hat eine Konzentration stattgefunden, die bedenklich ist. Nur dass dort kaum jemand Notiz davon nimmt, da diese Übernahmen oftmals außerhalb der Öffentlichkeit ablaufen.

Bei den Instrumentenherstellern ist es da noch etwas anders, es gibt noch Vielfalt. Aber auch hier wird sich das ändern. Denn es gibt einige der Hersteller, bei denen eine Nachfolge nicht gesichert scheint. Ob es dann zu einer Übernahme kommen wird, steht in den Sternen. Aber schon der Vergleich der Instrumentenhersteller in den 1990 Jahren zu denen von Heute, lässt einen erschrecken, da nur mehr ein Bruchteil dieser Marken existiert. Was aber passiert, wenn der Klavierhersteller-Markt sich noch stärker konzentriert? Es wird – so wie in anderen Bereichen – weniger Individualität geben. Denn wenn ein großer Hersteller mit bestimmten bauartlichen Entwicklungen gute Ergebnisse erreicht, wird er diese auch in die anderen Marken einfließen lassen. Natürlich wir der Klang dann immer noch etwas anders sein, aber die Bandbreite an vollkommen individuellen Instrumenten wird sich verschmälern.

Wir sollten froh sein über alle Unternehmen, die selbstständig bleiben und in der Familie oder außerhalb ihrer Verwandtschaft Nachfolger finden, die gewillt sind, sich gegen die großen Hersteller zu behaupten, denn nur auf diese Weise sind ein bunter und facettenreicher Instrumentenmarkt überlebensfähig.

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