Pianonews 06 /2002
Die Lebendigkeit der Interpretation
Interview zum 75. Geburtstag mit Paul Badura-Skoda
Von: Robert Nemecek
Er ist eine lebende Legende. Seit bald 60 Jahren auf den Podien der Welt zu Hause, hat Paul Badura-Skoda noch mit den ganz Großen des 20. Jahrhunderts, Furtwängler, Szell oder Oistrach, musiziert, war er in der Schallplattenarena einer der am häufigsten aufgenommenen Pianisten und überdies einer, der das Wort Werktreue stets so ernst nahm - und nimmt - wie kaum ein Zweiter. Noch heute verbringt er unzählige Stunden und Tage in Bibliotheken und Archiven, um heraus zu bekommen, was der Komponist denn nun wirklich geschrieben hat. Seine Erkenntnisse gehen entweder in Noteneditionen oder in Bücher und Aufsätze ein, die sowohl durch ihre klare Gedankenführung als auch durch ihren prägnanten Schreibstil bestechen. Am 6. Oktober 2002 ist Paul Badura-Skoda 75 Jahre alt geworden. Wir trafen den Pianisten in Köln und unterhielt uns mit ihm.