Sparen oder Investieren?

Liebe Klavierfreundinnen und -freunde,

es sind unruhige bis existentiell bedenkliche Zeiten, in denen wir leben. Die Problemmeldungen, die jeden Tag über uns einstürzen, vermögen uns kaum mehr aktiv zu sein, verursachen fast schon so etwas wie eine Angststarre, die immer wieder aufkommt, in Zeiten der Unsicherheit. Das Leben wird teurer, auch vor dem Hintergrund, dass wir zu lange glaubten, dass alles immer so weitergehen kann wie es war. Diese Annehme zeigt sich nun als leere Hülse. Doch was kann man tun? Die Musik steht wieder einmal vor einer Prüfstunde. Denn schon im August warnten der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städtetag davor, dass die kommunalen Einnahmen die nun wichtigen Investitionen in Klimaschutz und andere Dinge hoher Priorität dazu führen würden, dass man Dinge wie die Musikkultur nicht mehr unterstützend in dem Umfange finanzieren könne wie bisher. Ist die Musik wieder das „nette Anhängsel“ der Gesellschaft? Denn die Defizite in den Kommunen und Städten wird sich auch in den kommenden Jahren wohl kaum verändern. Und ein Bundesausgleich für die Kommunen dürfte wohl auch nicht in einem stattfinden wie er nötig wäre, um die Defizite aufzufangen.

Man spart wieder einmal an dem, von dem man glaubt, dass es entbehrlich ist und man daran zuerst sparen könnte. Doch das ist eine immer wieder und immer noch geltende Fehlannahme. Denn ohne die Kultur, von der die Musik eines der zentralen Elemente darstellt, wird auch die Wirtschaftsleistung in einer Kommune oder Stadt langfristig nicht gesteigert werden können. Ganz im Gegenteil: Dienstleister wollen ein kulturelles Umfeld für die Mitarbeiter, es ist standortmitbestimmend. Eigentlich sollte man gerade auch in die Kultur in Zeiten wie diesen investieren, denn diese bildet eine der wichtigen Grundlagen unseres gesellschaftlichen Systems. Doch leider sind die Politiker immer noch nicht bereit dazu, dies anzuerkennen. Die Kunst – und gerade die Musik – ist wieder einmal ein entbehrlicher Luxus, so scheint es.

Dabei müssten sie doch wissen, dass die Musik selbst in Kriegszeiten früherer Jahrhunderte immer die Kunst war, die die Menschen zusammengehalten und ihnen über die schwierigen Zeiten hinweggeholfen hat.

Auch im privaten Bereich geht es gerade jetzt darum, sich zur Kultur zu bekennen, eine Investition für ein Klavier oder einen Flügel zu tätigen, anstatt zu sparen. Natürlich werden auch die Instrumente teurer werden, denn die Rohstoffe für die Klaviere und Flügel sind ebenso von Lieferketten und Mangelwirtschaft betroffen. Aber sie sind vor allem eines: nachhaltig, denn kaum ein Produkt hält so lange wie ein Klavier, das in der Regel zwei bis drei Generationen überlebt. Da ist Sparen fehl am Platze.

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