Pianonews 04 /2008
„Die Klassiker sind die Wahrheit der Musik.“
Itamar Golan
Von: Cecilia Scalisi
Itamar Golan lebt seit mehreren Jahren in Paris, aber dennoch will er kein Französisch sprechen. Er bevorzugt es, sich auf Englisch auszudrücken. So spricht er langsam und leise, aber klar und fließend. Genauso wie am Klavier äußert er sich überzeugend, ohne unbedeutende Worte bei schwankenden Antworten zu verlieren. Seine Ehrlichkeit und unprätentiöse Art wirken erstaunlich unerwartet und schon von Anfang an strahlt Itamar Golan eine freundliche Bescheidenheit aus. In Buenos Aires hat er (mit dem Star-Geiger Vadim Repin) mehrere Konzertabende für die Saison des Mozarteum Argentino gegeben, und zwar mit großem Publikums- und Presseerfolg. Während einer Probepause am Teatro Coliseo hat der israelitische Pianist in der Hauptstadt Argentiniens mit PIANONews gesprochen.
Das Leben immer woanders
Itamar Golan: Wir – meine Familie und ich – sind nach Israel aus Identitätsgründen umgezogen. Als Juden in der Sowjetunion war es immer ein großer Traum, in Israel leben zu können. Für andere war es wahrscheinlich Amerika, Kanada, Europa oder Australien, aber für Juden ist Israel die wahre Heimat. In der Zeit des kommunistischen Regimes gab es weder Toleranz noch Freiheit für Religionen.
PIANONews: Wie erinnern Sie sich an diese Erfahrung, von totaler Intoleranz zur gewünschten Freiheit zu gehen?
Itamar Golan: Meine Eltern haben es als ein immenses Glück erlebt. Für mich hingegen war es völlig normal. Ich war viel zu klein, hatte keine Erinnerung an Vilnius und bin einfach in Israel groß geworden. Dann – später – wollte ich weg von Israel, bin durch die ganze Welt gereist, habe in den verschiedensten Orten gelebt und gearbeitet. Ich bin jahrelang weg gewesen. Trotzdem ist Israel immer mein Heimatland gewesen.
PIANONews: Wie wurden Sie von diesem ständigen Wandel, durch Ihre Reisen und Ihr Wohnungswechseln beeinflusst?
Itamar Golan: In Boston zum Beispiel bin ich nicht sehr lange geblieben. Ich war dort als Student, aber dies war eine sehr schwierige Zeit für mich. Ich war kein guter Student, ich wusste gar nicht, was ich wirklich wollte. Ich fühlte mich völlig verwirrt, hatte meine Richtung verloren und deswegen wollte ich immer weg. Das Musikleben ist in großen Städten immer interessant und reizvoll, aber in Boston hatte ich nur Lust, so schnell wie möglich zu fliehen. Ich wollte keinen Kurs in der High School besuchen und habe mich entschieden, durch die Welt zu reisen. So einfach und wörtlich genommen: durch die Welt zu reisen.
PIANONews: Wohin zum Beispiel?
Itamar Golan: Zum Beispiel nach Alaska ...
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