Pianonews 06 /2004
Originale – keine Kopien
Die Klavierkonzerte von Charles Camille Saint-Saëns
Von: Carsten Dürer
Der am 9. Oktober 1835 in Algier geborene Komponist Charles Camille Saint-Saëns war sicherlich eine Ausnahmeerscheinung unter den Komponisten des 19. Jahrhunderts. Bereits mit zweieinhalb Jahren begann er das Klavierspiel mit seiner Großtante (der Vater war im Jahre seiner Geburt verstorben) und bereits mit drei Jahren brachte er seine ersten musikalischen Ideen zu Papier. Mit 13 Jahren ging er bereits an das Pariser Conservatoire und studierte dort Orgel und Komposition. Und schon mit 18 Jahren wurde er Organist an St. Merry. Zudem unterrichtete er in den Jahren von 1861–65 eine Klavierklasse an der École Niedermeyer. Ab 1877 allerdings widmete er sich nur mehr ausschließlich seinem eigenen Schaffen, unternahm ausgedehnte Konzertreisen als Pianist und Dirigent. Neben etlichen kleineren Solo-Klavierwerken schrieb Saint-Saëns gleich fünf großartige Klavierkonzerte zwischen 1858 und 1896. Doch im Vergleich mit den Konzerten seiner Altersgenossen und Vorgänger werden seine Konzerte doch nur recht selten aufgeführt oder eingespielt. Nun kommt eine neue Kompletteinspielung aller fünf Konzerte mit der russischen Pianistin Anna Malikowa auf den Markt. Grund genug für uns, uns mit ihr über die Idee einer neuen Kompletteinspielung zu unterhalten und den Plattenmarkt einmal genauer zu betrachten.